2009 - STIFTUNG MUSEUM AUTOVISION - DIE TECHNOLOGIEARENA

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2009

AKTUELL / SERVICE

AUTOVISION als einziges Museum schon seit 7 Jahren unter Strom

Die IAA in Frankfurt hat einen wahrhaften Boom an Pressemitteilungen auf eine ganz neue Zukunft der Elektro-Automobilität entfacht. Es vergeht kein Tag, an dem man nicht von allen Medien darüber informiert wird, dass das Automobil der Zukunft elektrisch werde. Dies freut die Leitung des sich in Altlußheim bei Hockenheim befindlichen Museum AUTOVISION natürlich, da hier einmalig in Europa nunmehr seit 7 Jahren die Chancen und Möglichkeiten der mobilen Zukunft in Dauerausstellungen didaktisch gezeigt werden. Neben batterieelektrischer Antriebe zeigt die AUTOVISION auch Hybrid-, Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnik. Die Ausstellungen werden ganzheitlich in Form einer Lehrausstellung gezeigt.

Benz und Benzin kamen erst später

In der Zeit um 1900 war der Dampfmotor mit 40% Marktanteil die Nummer eins im Auto. Darauf folgte mit 38% der Elektromotor. Der damals noch als hoch unzuverlässig geltende Benzinmotor bildete mit 22% Marktanteil weltweit das Schlusslicht. Erst fünf Jahre später erlangte der bis heute favorisierte Verbrennungsmotor mit 51% Marktanteil die absolute Mehrheit. Doch mehr denn je wird der Benzin- und Dieselmotor aufgrund bekannter Umweltprobleme und rasantem Schwinden der Öl-Ressourcen heute, also nach kaum mehr als 100 Jahren, schon wieder in Frage gestellt. Ein Grund mehr, sich jetzt also intensiv mit der wirklichen Geschichte des Automobils und den damit verbundenen Fakten auseinanderzusetzen, um diese ganzheitlich zu verstehen. Warum es bisher noch kein Museum geschafft hatte, diesen Konkurrenzkampf der Motorsysteme vor über 100 Jahren in einer Ausstellung zu zeigen, ist nur schwer zu erklären. Umso motivierter machte man sich im Museum AUTOVISION an die Arbeit, nun als erstes Museum anhand historischer Exponate, Lehrtafeln und Filmen die tatsächlichen Anfänge aber auch die Chancen und Aussichten der 3 Motorsysteme in einer Dauerausstellung zu präsentieren. Das Ergebnis ist eine gleichsam sehenswerte und aufschlussreiche Ausstellung.

NSU CD ab sofort erhältlich

Aufgrund der hohen Nachfrage gibt es ab sofort in gewohnter Qualität eine neue Museums-CD zu unserer NSU-Nachkriegsausstellung. Darin enthalten sind zahlreiche Lehrtafeln und Exponatenblätter im PDF-Format. Preis 7.90 € (zzgl. 2.50 € P.&Vp.)

Ausstellung Das motorisierte Wirtschaftswunder

Die Entwicklungsstufen der Motorisierung nach dem zweiten Weltkrieg mit all ihren Modeerscheinungen werden ab sofort in einer durch zahlreiche Illustrationen und Filmdokumente begleiteten Fahrzeugausstellung anhand der Marke NSU beispielhaft im Museum AUTOVISION in Altlußheim gezeigt. Die Ausstellung vermittelt gleichsam den Charme und Zeitgeist aber auch die ständigen technischen Neuerungen rund um die Neckarsulmer Motorenwerke in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg hineinreichend bis in die frühen 1970er Jahre.

Ein Prinzen-Herz schreibt Geschichte

Das Museum AUTOVISION zeigt Derivate um den legendären NSU TT-Motor.
Es war inmitten der Zeit des deutschen Wirtschaftswunders, also in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, als ein Automobil der NSU Werke in Neckarsulm mit dem adeligen Namen „Prinz“ den Beginn einer großen Erfolgsgeschichte schreiben sollte. Nachdem sich der bereits seit 1958 angebotene NSU Prinz 1 mit seinem 2-Zylindermotor als beliebter Kleinwagen entpuppte, folgte ab 1964 eine etwas größere, zeitgemäße „Prinzen-Baureihe“ mit wesentlich stärkerem 4-Zylinder Motor. Die Ära der berühmten „NSU TT“- Motoren war geboren. Anfänglich als NSU 1000 vorgestellt, folgte schon 1965 eine Sportversion mit markanten Doppelscheinwerfern. Unter den Namen NSU Prinz TT und NSU Prinz TTS hatten diese sportlichen Automobile für die folgenden zehn Jahre ihren festen Platz in der Rennsport-Szene. Und da der so kraftvolle und gleichsam geniale NSU TT/TTS - Motor von der Fachpresse immer wieder als „Wolf im Schafspelz“ ausgelobt wurde, ließen Derivate – also weitere Einsätze dieser Motoren in anderen Fahrzeugen – nicht auf sich warten. Sport-Coupès in futuristischem Design wie der „Kohlmus Scirocco“, „NSU Thurner“ oder „Gepard TT“ waren allesamt auf Basis des „NSU 1000“ oder etwas längeren „NSU 1200“ aufgebaut. Die aus GFK-Kunststoff gefertigten Flügeltürer hatten ausnahmslos entweder NSU TT oder NSU TTS –Motoren unter der Haube. Ab 1966 baute die Fa. Kurt Brixner in Stuttgart Rennfahrzeuge für ambitionierte Sportfahrer. Die eingebauten NSU-TTS-Spiess-Motoren mit 4 Vergasern, einem Hubraum von 1.000-1.300 ccm und vielen individuellen Extras ließen bei den Kunden in den sog. „Renn-Spydern“ keinerlei Wünsche offen. Und obwohl sich das NSU-Werk bereits 1963 offiziell aus dem Motorradbau zurückgezogen hatte, kam drei Jahre später der geniale Konstrukteur Friedel Münch auf die Idee, den NSU TT-Motor erstmals in ein Motorrad einzubauen. Es sollte ein eigens konzipiertes Motorrad der Superlativen werden. Die Münch-Mammut – ein noch heute währender Mythos – galt fortan als innovatives Kraftpaket, das mit „verchromten Stoßzähnen“ und den markanten Doppelscheinwerfern des NSU-TTS -Automobils echten Charakter bewies. Zwar verlief die Mammut-Motorradlegende wirtschaftlich gesehen nicht immer reibungslos, doch hat auch dieses Derivat zu einem bis heute andauernden Bekanntheitsgrad des NSU-TT -Motors verholfen.
Alle Fahrzeuge um den NSU TT-Motor sind ab sofort in der Ausstellung „Von der Prinzenrolle zur Rennlegende“ des Museum AUTOVISION in Altlußheim zu sehen. Besonders interessant machen die Ausstellung zahlreiche Infotafeln mit Illustrationen sowie bewegte Bilder aus der Zeit der ausgestellten Exponate. Ein Besuch – nicht nur für Nostalgiker - der sich allemal lohnt!

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