NSU-MUSEUM VORKRIEG (HALLE 1)
Beginnend bei der Drais`schen Laufmaschine aus dem Jahre 1817 zeigen wir die komplette chronologische Entwicklung des Fahrrades.
Neben dem ersten Serienmotorrad der Welt von Hildebrand & Wolfmüller aus dem Jahre 1894 zeigt die AUTOVISION die Vorkriegs-Motorradgesschichte anhand einer großen NSU-Motorradsammlung.
Als "KINDERSTUBE DER MOBILITÄT" wird unser erster von fünf Ausstellungsbereichen gerne bezeichnet - nicht zuletzt, da wir hier auch Fahrzeuge für Kinder aus allen Epochen ab dem Jahre 1880 zeigen...
Sowohl beim NSU 4-Zylinder Kompressor-Rennwagen (Hintergrund) als auch beim NSU 5/25 Boattail (Vordergrund) handelt es sich um Unikate, die nur hier im Museum Autovision zu sehen sind!
Unsere weltgrößte NSU-Sammlung zeigt viele Einzelexponate, die sonst nirgendwo mehr zu sehen sind. Eines davon ist dieses ganz besondere Motor-Dreirad aus dem Jahre 1904, welches neben einem wassergekühlten Motor erstmals bei NSU ein Lenkrad besaß.
Heute ist nur noch in Fachkreisen bekannt, dass sich NSU neben dem Bau von Zweirädern bereits in der Vorkriegszeit ab 1904 mit der Entwicklung von Automobilen beschäftigt hat. Die weltweit größte erhaltene Flotte von NSU Vorkriegs-Automobilen ist hier in der AUTOVISION zu sehen...
Wie das Schaufenster eines historischen Fahrzeugteilehandels aus der Vorkriegszeit mutet dieser Ausstellungsbereich an. Von „A“ wie Anlasser bis „Z“ wie Zündkerze ist hier alles aus der Zeit der Messingklasse vertreten. Und wer genau hinschaut, kann sogar noch per Knopfdruck etwas in Bewegung bringen!
„Kasse machen“, Buch führen, wichtige Unterlagen sicher aufbewahren, an einem trockenen und warmen Platz etwas schreiben oder telegrafieren, ein wichtiges Telefongespräch mit Geschäftspartnern führen, ohne das lästige Knattern von reparaturbedürftigen Motoren aus der Werkstatt in den Ohren zu haben. Dazu war auch schon vor über 100 Jahren ein Kontor (heute Büro) unverzichtbar!!!
Einen weiteren wichtigen Bestandteil motorisierter Vorkriegsmobilität bildeten die Nutzfahrzeuge. Im Gegensatz zu heute konnte sich nur ein sehr geringer Teil der Bevölkerung ein eigenes Automobil leisten. Nutzfahrzeuge zur Personenbeförderung wie dieser Kleinbus durften daher auch im Sortiment der Neckarsulmer Motorenwerke nicht fehlen!
Die Initialzündung zum Bau eigener Motoren für Automobile gab dieser belgische PIPE-Rennwagen beim Gordon Bennet Rennen 1904 im Taunus. Die NSU Motorenwerke waren von dessen Motorisierung so angetan, dass sie schon kurz nach dem Rennen die ersten eigenen Automobilmotoren unter Pipe-Lizenz herstellten.
Im Museum AUTOVISION gibt es die wohl erste Litfasssäule, die es dem Betrachter ermöglicht, den gesamten „Umfang“ der Säule zu betrachten, ohne sich von der Stelle bewegen zu müssen. Diese Litfasssäule ist mit einem Motor ausgestattet, der es nun zulässt, dass 200 Jahre Weltgeschehen langsam an einem „vorbeiziehen“ (Video).
Dort wo heute vor jeder Reparatur ein Notebook zur Diagnose an den Bordcomputer des Automobiles angeschlossen wird, waren vor hundert Jahren noch Erfahrung und Spürsinn gefragt. Die ersten Kfz-Mechaniker des vorletzten Jahrhunderts entsprangen oftmals aus der Schmiedezunft oder anderen handwerklichen Berufen, konnten mit Metall gut umgehen und zeigten ein manches Mal ihr Ge-schick, wenn Improvisation gefragt war, ohne Werks-Ersatzteil den Wagen wieder ins Rollen zu bringen.