Hier kann man modernster
Wasserstofftechnik unter die Haube schauen
Das Museum
AUTOVISION zeigt Audi „h-tron concept“ der neuesten Generation
als Demo-Chassis
Altlußheim /
Neckarsulm. Bereits seit dem Jahr 2002 ist die Abteilung
„Wasserstoff-Mobilität“ fester Bestandteil der
Zukunftsausstellung im Museum AUTOVISION. Als europaweit erstes
Museum überhaupt war man hier schon vor über 20 Jahren bestrebt,
dem Besucher die Möglichkeiten des Individualverkehrs bis
ins Jahr 2050 anhand interessanter, didaktisch aufbereiteter Exponate
der Automobilindustrie nahezubringen. Im Gegensatz zu den mehr oder
weniger statischen historischen Ausstellungen der AUTOVISION ist man
in der „Mobilität der Zukunft“ natürlich immer bestrebt,
aktuelle Konzepte der Automobilindustrie mit allerneuester,
innovativer Technik präsentieren zu können. Nun ist es dem
nordbadischen Fahrzeugmuseum mit Technologiearena unter der Leitung
von Museumsgründer und Stiftungsvorstand Horst Schultz gelungen, von
der Audi AG eine ganz besondere Wasserstoff-Version des legendären
Audi Quattro als Demo-Chassis mit offenliegender Technik zu bekommen.
Der „Stoff“ aus
dem die Zukunft ist?
Bei dem ab sofort im
Museum AUTOVISION gezeigten Wasserstoff-Konzept der Ingolstädter
Automobilbauer handelt es sich um ein Brennstoffzellenfahrzeug der
fünften Generation, welches über einen tatsächlichen Wirkungsgrad
von 60% verfügt. Das entspricht der etwa doppelten Energieausbeute,
wie sie etwa bei vergleichbaren Benzin- oder Dieselfahrzeugen mit
herkömmlichem Heiß-Verbrennungsmotor üblich ist. Erreicht hat man
dies durch den Einsatz modernster, leichter Materialien, einer guten
Aerodynamik der Karosserie mit einem cw-Wert von 0,27 und einer
ausgeklügelten Rekuperationstechnik. Letztere soll möglichst viel
ungenutzte kinematische Energie, wie etwa beim Bremsvorgang, wieder
in elektrische Energie umwandeln. Ein 100 kW starker Li-Ionen Akku
übernimmt die Zwischenspeicherung dieses elektrischen Stromes und
dient dem Audi h-tron als Booster beim Anfahr- oder Überholvorgang.
Zudem soll der Akku von einer 320 W Solaranlage auf der Dachfläche
des Zukunftsautos mit weiterer Energie gespeist werden, die im
Jahresdurchschnitt für immerhin 1.000 km mehr Reichweite sorgt. Den
größten Anteil der Stromversorgung während der Fahrt macht jedoch
eine vorne sitzende Brennstoffzelle aus, die von den in zwei unter
der Passagierzelle liegenden Tanks mit Wasserstoff versorgt wird. Wie
bei der konventionellen Sprit-Betankung dauert deren vollständiges
Befüllen mit Wasserstoff etwa vier Minuten. Bei einem Druck von 700
bar fassen diese Karbon-Tanks 6 kg Wasserstoff, der laut Audi für
eine Fahrstrecke von 600 km ausreicht. Der Allradantrieb des h-tron
erfolgt über einen 90 kW-Elektromotor an der Vorderachse und einen
weiteren an der Hinterachse - dort allerdings mit stärkeren 140 kW
Leistung. Das sorgt für einen ordentlichen Schub, sodass es der Audi
h-tron in sieben Sekunden von „0“ auf „100“ km/h
schafft. Dessen Höchstgeschwindigkeit ist allerdings elektronisch
auf 200 km/h begrenzt.
Ideales Demo-Chassis
für die außerschulische Lehrausstellung
Da das Museum
AUTOVISION seit 2012 eine Stiftung des bürgerlichen Rechts ist und
deren Hauptanliegen darin besteht, junge Menschen für technische
Berufe zu begeistern, freute sich Museums-Chef Horst Schultz über
diese Leihgabe der Audi AG besonders. Und das kommt nicht von
ungefähr, denn neben der zukunftsweisenden, modernen
Wasserstofftechnik aus dem „Land der Erfinder“ erklären
an dem ursprünglich für Messepräsentationen gefertigten Konzept
angebrachte LED-Leuchtspuren sowie eine Bildschirmpräsentation
anschaulich deren Funktionen. Somit hat man für die AUTOVISION ein
Ausstellungs-Exponat gewinnen können, das sicherlich sowohl bei
technischen Spezialführungen als auch bei den Individualbesuchern
ein weiteres Highlight darstellt!